Oldenburg - Cambridge gilt als Hochburg der urbanen Radkultur in Großbritannien. In dem schnell wachsenden Hochtechnologiezentrum sollen immer mehr Menschen den Weg vom Auto zum Fahrrad finden, um dem drohenden Verkehrsstillstand in der Stadt entgegenzuwirken.

Als Vorbild dient das Verkehrssystem der Stadt Oldenburg. Daher hat die „Cambridge Cycling Campaign“ eine viertägige Studienreise nach Oldenburg und Bremen organisiert, um sich über die dortige Verkehrsstruktur zu informieren. „Oldenburg ist wie Cambridge eine Universitätsstadt mit zwei Hochschulen und etwa 20 000 Studenten“, erklärt Klaas Brümann, Organisator bei der Cambridge Cycling Campaign und gebürtiger Oldenburger.

Auch sonst hätten Oldenburg und Cambridge viele Gemeinsamkeiten. So gehörten beide Städte laut Brümann zu den top Radstädten ihres jeweiligen Landes und hätten beide eine Fläche von etwa 100 Quadratkilometern. Oldenburg hätte jedoch 40 000 Einwohner mehr, was dem für die kommenden Jahre für Cambridge erwarteten Bevölkerungswachstum entspräche. Geplant ist eine offizielle Exkursion zur Besichtigung der Radwege in Oldenburg am Sonnabend, 25. Mai. Am Montag, 27. Mai, möchte sich die Gruppe den Berufsverkehr in der Stadt ansehen und die Handwerkskammer besuchen, um sich über das duale Ausbildungssystem, insbesondere über die Ausbildung des Fahrradmechanikers zu informieren.

Zum Abschluss besuchen die Engländer am Dienstag, 28. Mai, Bremen. Die Teilnehmer sollen während ihres Besuches die Bedeutung des Fahrrads für lokales Gewerbe, Handel und Industrie kennen lernen, indem sie den Verkehr zu Stoßzeiten beobachten sowie Schulwege und Wohnstraßen besichtigen. Auch die Radkultur ist in beiden Ländern unterschiedlich, beginnend bei der Ausstattung der Drahtesel: Während ein Dynamo-Licht in Deutschland Pflicht ist, werden Räder in England ohne Licht verkauft.